Canada / you&me

Nachdem wir zwei Tage in Whistler (Canadas Kitzbühel) verbracht haben, liegt die English Bay vor uns. Gleich dahinter: Vancouver. Die Stadt, die regelmäßig zu den fünf Lebenswertesten der Welt gehört. Die Stadt, von der viele Menschen träumen. Die Stadt, in der wir Freunde besuchen und eine kleine Auszeit vom Reisen nehmen.

Als wir das Haus von Matthias und Sarah erreichen und kurze Zeit später in einem unfassbar leckeren Sushi-Restaurant in North Vancouver sitzen, sind wir ein wenig nervös. Die vielen Wochen in wenig zivilisierter Landschaft führen dazu, dass einen Großstadt unruhig macht. Ist aber schnell vergessen, wenn man unter eine saubere, heiße Dusche steigt. In einem Badezimmer, das in diesem Moment nur dir gehört. In den folgenden drei Tagen gewöhnen wir uns schnell wieder an den Luxus eines Zuhauses, das nicht rollt. Gutes Essen, die Wärme, die Waschmaschine und der schnelle Zugang zu heißem Wasser erfreuen uns jedes Mal. Aber viel wichtiger sind die Gespräche. Über die Grenzen des Smalltalk zu gehen, Meinungen und Erfahrungswerte auszutauschen, eine andere Sichtweise zu hören und sich dadurch inspirieren zu lassen bedeutet viel. Mehr, als wir vorher hätten erahnen können. Wir besuchen die kleinen Läden in East Vancouver, streunen bei Nebel durch den Canada Place und fahren mit dem Seabus nach Downtown. Wir schreiben am Blog, waschen alles was wir im Bus nur finden können und lassen die Abende mit guten Gesprächen und reichlich Becks ausklingen. Mitte der Woche machen wir uns auf den Weg nach Vancouver Island. (Artikel hier!) Die Rastlosigkeit konnte noch nicht zum Schweigen gebracht werden. Als wir am Wochenende nach Vancouver zurück kommen, zieht es uns abends in eine asiatische Cocktailbar in Gastown. Die Gassen der Water Street werden von wunderschönen alten Strassenlaternen gesäumt und die Lichterketten in den roten Laubbäumen sorgen für eine tolle Stimmung. Etwas Spielfilm, ein bisschen Paris und viel Großstadt Flair. Als die Sonne sich kurzzeitig blicken lässt, zieht es uns in den Stanley Park. Dieser ist unglaublich vielfältig und grenzt im Süden direkt an Vancouver. Die weitreichende Grünfläche ist nicht zu unterschätzen. Mehrere Kilometer kann man darin oder drum herum spazieren gehen. Verlaufen – kann man sich auch.
Ein Get-Together im Haus der Freunde füllt unseren Sonntagabend. Man steht beisammen, bedient sich am leckeren Buffet und bekommt eine Vorstellung davon, wie das wirkliche Leben hier sein muss. Die letzten zwei Tage, bevor es für uns weiter geht, nutzen wir um dem Bus einen weiteren Ölwechsel zu gönnen, ein paar Kleinigkeiten zu reparieren und uns auf die nächsten Kilometer vorzubereiten. Es ist schwer die Stadt wieder hinter uns zu lassen. Nicht nur, weil die Reiseplanung in unseren Köpfen selten über Vancouver hinaus ging. Auch, weil wir hier mit offenen Armen empfangen wurden. Es war fast, als hätten wir uns für ein paar Tage eine Familie ausgeliehen. In der man sich wohl fühlt und zur Ruhe kommen kann. Jeder braucht ein bisschen Familie, selbst auf Reisen. Danke Sarah, Matthias, Ella und Anton.


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