Am Strassenrand steht ein Mann mit langen Rastazöpfen. Sein Name ist Shane. Wenn er lächelt, strahlt die Erde ein klein wenig mehr. Nach ein paar Sätzen, werden wir eingeladen auf seinem Gelände zu campen. So tauchen wir ein in die Welt der „Black Howla Ecolution“. Die 77 jährige Grandma’ steht am Grill und bereitet BBQ für Shanes Freunde zu. Heute ist Sonntag – der einzig freie Tag der Belizer. Junge Menschen aus der Community kommen hier her, um an diesem besonderen Ort ihre Seele baumeln zu lassen. Reggae zu hören. Abzuschalten. Runter zu kommen. Ein lustiger Zufall, dass Marc sein Bob Marley Shirt trägt.
Shanes Grandma hat als eine der ersten eine freiwillige Bürgschaft für dieses Stück Land unterschrieben. Womit sie sich verpflichtet Boden, Natur und ihre Einwohner – vor allem die Black Howler Monkeys – zu schützen. Der Primatologe Dr. Robert Howritz besucht sie, um die Affen zu beobachten. Shane lernt von diesem Mann all das, was er heute weiß. Ein Wissen, welches ihm die Augen öffnet. In dem Glauben aufgewachsen, nur der Marktpreis von Mahagoni zähle, zeigt ihm Dr. Howritz, dass es um so viel mehr geht. Um Lebewesen, um den Dschungel und um die Symbiose zwischen beidem. Shane erkennt, dass dieser Ort mehr Energie und Liebe braucht. Der junge Mann baut die ersten Affenleitern. „Come whenever you are ready“ ist seine Devise. Und die Brüllaffen kommen. Ein siebenköpfiges Rudel siedelt sich dort an. Der riesige Ficus, der die Basis des Camps bildet, spielt dabei eine große Rolle. Er ist Nahrungsquelle und Zuhause für die zweit lautesten Tiere unserer Erde. Wenn man die kleinen, dunklen Geschöpfe sieht, traut man ihnen gar nicht zu, dass sie so einen Krach machen können. Ein buntes Hauptgebäude wird errichtet, erste Workshops werden angeboten und Besuche zu den Brüllaffen organisiert. Das Camp wächst. Dabei helfen ihm seine Jungs. Shane nennt sie erweiterte Familie. Adam sorgt für frische Kokosmilch, Marc ist der geschickte Handwerker und Mansfield kümmert sich liebevoll um das Gelände.
Als wir Shane nach seinen Zielen für die Zukunft fragen leuchten seine Augen. Der eloquente Belizer erzählt uns von seinem Traum. Er möchte in Form von Cabanas mehr Raum für Besucher schaffen. Alle Kulturen dieser Welt könnten sich hier treffen, um sich auszutauschen und um zu verstehen. Es soll eine Schule gebaut werden, in der Handwerk unterrichtet wird. Er möchte Bioobst und -gemüse anbauen. Damit würde eine stabile Versorgung für seine Community entstehen und deren existenzieller Stresslevel gesenkt. Erhaltung, Landwirtschaft, Tourismus, Aufklärung, Spiritualität und Humanität soll vereint werden. Wenn man diesem Mann zuhört, schwappt seine Energie auf einen über. Er weiß was er will. Und er wird es erreichen. Mit viel Geduld, Arbeit und Unterstützung wird er seinen Traum erfüllen.
Ihr wollt Shane auch besuchen und die Brüllaffen füttern? Schreibt ihm eine Email ecotourshane@yahoo.com oder fahrt einfach vorbei. Er freut sich ganz sicher. Denn jeder Gast bedeutet, er ist seinem Ziel ein bisschen näher.
Kommentare
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After all I am ready but can no longer come.So sorry! Impressive man – what a privilege for you two to meet people like him. I am a bit jealous but more than this proud of my fabulous daughter an her handsome friend :-))!