Bus aus der Werkstatt abholen. Kartons packen. Wohnung ausräumen. Umzug. Haus einräumen. Sperrmüll. Versicherung. Dachgepäckträger, Kühlschrank, Feinarbeiten, den ersten Teil zusammen packen: alles in, am und um den Bus… UND zwischendrin Luft holen. Ohne die lieben Menschen, die uns geholfen haben – unmöglich!
So ungefähr sahen also unsere letzten Tage aus. Die Tage, bevor wir unseren T3 in den Hamburger Hafen brachten. Zum Schiff, welches unser mobiles Zuhause nach Halifax fährt. Aber mal langsam.
Wenn man sich für eine Reise mit dem Auto entscheidet, muss einer der ersten Gedanken sein: wie kriegen wir das Auto dort hin? In einem Container oder „Roll-on-Roll-off“ sind wohl die gängigsten Möglichkeiten. Wir haben uns für Letztere entschieden, weil sie einen gravierenden Vorteil hat: man kann das Auto beladen. Das Ganze läuft über Seabridge-Tours ab. Ein Unternehmen, dass sich in Kooperation mit einer Rederei darauf spezialisiert hat Wohnmobile / Autos in die ganze Welt zu verschiffen. Jedoch ist man an einige Limitierungen und die Zielhäfen gebunden. Nach Anchorage fahren sie nicht, nach Seattle nur im Container – also blieb für uns Halifax. Vor dem Kauf eines Autos sollte man mit Seabridge telefonieren, um herauszufinden, welche Kriterien (Maße, Gewicht etc.) das Auto erfüllen muss. Ebenso, wie man das mit der Versicherung machen sollte. Diese ist nämlich mit einem selbst umgebauten Auto gar nicht so einfach zu bekommen. Zusätzlich kann die Versicherung nur nah am Abreisetermin agieren, womit man Gefahr läuft am Schluss gar keine zu haben. Was in USA und Canada aber Voraussetzung ist. Über Seabridge wurde uns die Gesellschaft Tour Insure für die Autoversicherung empfohlen. Nach einiger Recherche war auch klar: viele Alternativen gibt es nicht. Unser Antrag läuft noch.
Noch mal zurück zum Beladen. Man darf Dinge verstauen, die nicht in die Kategorie normales Reisegepäck gehören. Handtücher, Bettzeug, Werkzeug, Ersatzteile, Wanderschuhe, Küchenutensilien und Hängematte gehören dazu. Wertgegenstände sollten auf jeden Fall in den Reiserucksack, genauso wie Medizin und die Kleidung. Die Rederei übernimmt keine Haftung für Verluste und der Bus muss so beladen werden, dass er auf den ersten Blick leer aussieht und alles seefest verstaut ist. Macht Sinn.
Also, auf nach Hamburg. Gute 800 Kilometer von München aus. Eine ganz schöne Strecke mit satten 85 km/h Reisegeschwindigkeit. So sehr wir in der Vorbereitungszeit doch hetzen mussten, jetzt war für zwei Tage Entschleunigung angesagt. Wir wollten die Strecke auf zwei Etappen fahren und eine Nacht auf der Hälfte in unserem Bus schlafen. Die Erste überhaupt. Großartig. Im Hafen kommt man dann in eine Wartehalle, ähnlich dem KVR. Ganz deutsch, zieht man eine Nummer und wartet bis diese aufgerufen wird. Um einen sitzen die LKW-Fahrer aus aller Welt und schlagen sich mit Formularen rum. In das zuständige Büro, und auch später auf das Hafengelände darf nur eine Person, der Hauptfahrer. Es besteht Pflicht eine Warnweste zu tragen. Der Bus wird begutachtet, in einem Formular eingetragen was Sache ist und schon ist er weg. Kurz und Schmerzlos. Und dann… ja dann bleibt einem nur zu hoffen, dass alles heile ankommt.
Diesen Artikel gibt es auch als Shortie. Hier.
Kommentare
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Hallo Ausreisser, wir können ganz gut nachfühlen, wie es euch in dieser Zeit der Vorbereitung geht. Brigitt,Robin,Nina und ich haben halb Europa, einige Nord-Staaten der USA und Teile Canadas mit dem Womi bereist. Freut euch auf das Unbekannte, auf spannende und entspannende Augenblicke, alles wird früher oder später euer weiteres Leben prägen. Und wir freuen uns auf weitere Berichte.
Liebe Grüße von allen CP
Als ich das gelesen habe, kamen bei mir auch die Erinnerungen hoch. Wie Papa es beschrieben hat. Hihi.
Schöne Idee mit diesem Blog. So können wir alles bequem verfolgen.
Alles Liebe und Gute Reise nächste Woche
NDD